Viel Gutes ist auch nicht schlecht

Viel Neues gibt es nicht zu berichten, aber viel Gutes. Unsere Pflanzungen laufen entsprechend der Vorplanungen. Wir haben diverse Baumschulen in Baganga, Davao Oriental, neu aufgebaut, denn dort liegt seit November 2024 der Schwerpunkt unserer Pflanzungen. Die großen Flächen zur Aufforstung erfordern eine besonders präzise Planung.
Alle Mangroven-Setzlinge werden im Rotationsverfahren aus den naheliegenden Baumschulen zum Pflanzort gebracht. Dieses Verfahren sorgt dafür, dass alle beteiligten Gemeinden schon während der Aufzucht der Mangroven ihren finanziellen Nutzen haben. Zur Erinnerung: Unser Programm beschränkt sich nicht auf das Pflanzen von Mangroven, sondern ist zugleich auch ein Programm, die mageren Einkommen der Fischerfamilien zu verbessern.
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Die Vorgaben durch die Umweltbehörde (Department of Environment and Natural Resources) sind in Baganga etwas weitreichender, sprich strenger, weil wir auch in besonders sensiblen Gebieten pflanzen dürfen. Eine große Anerkennung für uns, aber auch eine große Verpflichtung, die wir vertraglich zusichern mussten. Zusätzlich zu den Pflanzungen haben wir auch hier wieder ein Sonderprogramm aufgelegt: die Rettung der Mangrovenart Gapas-Gapas (Camptostemon philippines), deren Samen wie Baumwolle aussehen. Auf den Philippinen wachsen von dieser Art noch zirka 1.100 Mangroven, auf Mindanao lediglich 35.

Die Samen werden in fast keimfreien Papierhäufchen zu Sämlingen herangezogen. Nachdem sich die ersten feinen Wurzeln gebildet haben, werden die Pflänzchen umgetopft. Etwas mühselig, aber um eine Baumart zu retten, ist jeder Aufwand gerechtfertigt. Es bedarf also keiner Diskussion, ob sich die Mühen und die Kosten rechnen, denn es ist unsere Aufgabe – um nicht zu schreiben Pflicht – diese Mangrovenart zu erhalten und an einer artgerechten Wiederverbreitung zu arbeiten.

Das letzte Foto unserer Drohne, bevor sie in den Mangroven­-Dschungel stürzte. Als wir sie fanden, hatte das Salzwasser schon ganze Arbeit geleistet.

Die empfindlichen Gapas-Gapas-Samen werden in sogenannter Tissue Culture (TC) herangezogen und nach dem Ausbilden von Wurzeln eingetopft.

Der Transport auf dem Landweg erfolgt oft mit Motorrädern. Hier wurden extrem lange Transportkisten gebaut um möglichst viele Mangrovensetzlinge zu laden.

Der Transport über die Wasserwege muss während der Hochwasserzeiten erfolgen, weil sonst die Pflanzer im Schlamm stecken bleiben.

Nachdem 250.000 Mangroven ausgepflanzt wurden, warten bereits 300.000 frische Setzlinge in unterschiedlichen Baumschulen auf ihre Auswilderung. Dies wird wieder in Etappen erfolgen, denn wir pflanzen an guten Tagen zwischen 20.000 bis 25.000 Setzlinge. Die Arbeit vor den Pflanzen nimmt auch mindestens zwei Tage in Anspruch, denn die Mangrovensetzlinge werden mit unterschiedlichen Vehikeln zu den Booten und Flößen gebracht, dort umgeladen und bei Hochwasser zu den Pflanzstätten transportiert.
Ein Teil unserer Arbeit ist auch die Dokumentation der Pflanzungen. Leider hat während ihres Einsatzes unsere Drohne eigene Ideen entwickelt und ist in den Mangroven-Dschungel gestürzt. Nach langer Suche haben wir sie fast unversehrt gefunden, aber das Salzwasser hat sich schon durch die Elektronik gefressen und die fleißige Drohne in einen Haufen Schrott verwandelt. Ein bitterer Verlust, denn durch die Drohnenflüge können wir die Pflanzungen eindrucksvoll dokumentieren. Inzwischen haben wir eine neue Drohne, die auch schon wieder im Einsatz ist. Freuen Sie sich auf die nächsten Videos, die Sie sich gerne auf unserem Facebook-Kanal „Mama Earth Foundation“ ansehen können.

Müll macht krank

Unsere Aktion „Auf Müll lernen“ ist dringender denn je, denn Müll ist die Pest unserer Tage und Mikroplastik das Gesundheitsproblem der kommenden Jahre. Hier ist jeder Einzelne gefragt. Der erste Schritt ist der einfachste, aber auch der wirksamste: die Vermeidung von Einwegplastik.
Wie wichtig es ist den Müll aufzufischen und zu entsorgen, beweist schon die Tatsache, dass sich der durch Wellen und Sand zu Mikroplastik zerriebene Plastikmüll längst in unserer Nahrung befindet. Kein Fisch ist ohne. Ob auf der Zugspitze oder im Marianengraben. Mikroplastik ist bereits angekommen. Angekommen auch in unseren Organen und nachweislich sogar erstmalig im Gehirn. Weitermachen wie bisher ist also keine Option für eine sichere Zukunft.
Wir sammeln Müll mit unseren Pflanzerinnen und Pflanzern, aber es scheint eine endlose Strapaze. Die die Produktion von Plastik nimmt weltweit gnadenlos zu, was auch an uns Verbrauchern liegt. Wir haben keinen Planeten B, müssen also unseren erhalten und vererben. Dazu braucht es einen Wandel.

Die Menschen in den Baumschulen, wie hier in Baganga, sind stolz, wenn ihre Setzlinge kräftig-sattgrün und gesund heranwachsen.

Alle helfen mit. Hier ein Mitglied der staatlichen Organisation „Bantay Dagat“, was mit Wächter der Meere oder Sea Patrol übersetzt werden kann.

Unser kleiner Lkw transportiert unermüdlich Müll von Mati nach Davao. Erstaunlich wie rücksichtslos Menschen mit ihrem Planeten umgehen.

Müll hin, Schulstühle zurück. So soll es sein. Besser ist es aber Plastik zu vermeiden oder wenigstens radikal einzuschränken.

Unsere Schulstühle werden bekanntlich aus Müll hergestellt, den wir aus dem Meer fischen oder am Strand einsammeln. Es ist ein kleiner Schritt, aber eine große Hilfe für die Schülerinnen und Schüler, die sonst mitunter auf miserabel gebauten Holzstühlen sitzen, die ihre besten Jahre schon lange hinter sich haben. Erfreulicherweise haben wir wieder einige Spenden bekommen, so dass die nächste Lieferung an die Schulen in Kürze erfolgt. Um unser Projekt zu promoten, wollten wir drei der Schulstühle nach Deutschland senden, aber die Kosten haben uns glatt umgehauen. Nun bedrängen wir unsere Besucher, zerlegte Stühle als Sperrgepäck mit nach Deutschland zu bringen. Hoffentlich geht unser Vorhaben auf.
Für eine Ausstellung konnte mein Freund Gerald Nowack nicht warten und hat die Stühle in Deutschland von einem Tischler nachbauen lassen. Sie sind zwar nicht original, aber zeigen das Modell besser als ein Foto. Gerald war vor Ort und hat die Klassen besucht, die bereits mit den Stühlen bestückt wurden. Auch er war begeistert von den Stühlen, genauso wie die Kinder, die auf ihnen sitzen.
Um Plastikspielzeug einzudämmen, stellen wir aus Holzresten Bauklötze für die Kinder her. Es ist schon erstaunlich, wie Handys und Tablets ihre Anziehungskraft verlieren, wenn Kinder sich Häuser aus Holzbausteinen entwerfen und bauen können. Kinder brauchen die Haptik. Nicht zuletzt regen die Bausteine die Fantasie an und verknüpfen mehr
Synapsen als das Wischen auf einem Tablet. Also ran an die Bauklötze.

Und bitte hören Sie sich unseren Zero Hero-Song an: https://www.youtube.com/watch?v=P2YeTPpN7pk

Besonders in Asien überschwemmen billige Plastik-Artikel den Markt. Es ist fast unmöglich Holzspielzeug zu erwerben, falls doch, zu astronomischen Preisen.

Diese Mama Earth-Bauklötze werden aus Restholz geschnitten und mit Schleifpapier abgerundet um sicherzustellen, dass sich die Kinder keine Splitter eindrücken können.

Falls Sie mehr über unsere grünen Farm-Partnerschaften erfahren möchten, klicken Sie einfach hier.
www.mama-earth-farming.eco

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